Von links: Olaf Hemker, Michael Thanheiser (Vorsitzender), Tanja-Vera Asmussen und Jürgen Rauber.

LzO verlässlicher Stabilisator in Krisenzeiten

  • Sparkasse legt Halbjahreszahlen vor
  • Hausbankfunktion mit persönlichem Kontakt gewinnt in der Krise an Bedeutung
  • LzO sieht sich für Zukunft gut gerüstet

 „Unsere Kunden erfahren in diesen Zeiten, wie wertvoll eine Hausbank mit persönlichem Kontakt und einem flächendeckenden Filialangebot ist. Eine Kommunikation allein und ausschließlich über mediale Wege stößt schnell an ihre Grenzen“, führte Michael Thanheiser, Vorsitzender des Vorstandes der LzO, anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen 2020 der Sparkasse aus. 

Er betonte, dass die Umstellung auf den Krisenbetrieb in der LzO reibungslos geklappt hätte. „Ich bin stolz darauf, dass wir ähnlich wie in der Finanzkrise einmal mehr ein Fels in der Brandung sind. Die Versorgung mit Finanzdienstleistungen und Bargeld war von Anfang an flächendeckend und umfassend sichergestellt. Der Zahlungsverkehr hat wie gewohnt ohne Einschränkungen funktioniert. Und auch die persönliche Beratung, die in einer Krise noch einmal stärker gefragt ist, konnte jederzeit von uns gewährleistet werden. Das zeigt, dass die Menschen sich auf die LzO verlassen können – in guten wie in schlechten Zeiten“, hob Thanheiser hervor. 

Kredite

Zur Jahresmitte hatte die LzO den Rekordwert von knapp 8,2 Milliarden Euro an Kundenkrediten in ihren Büchern. Das entspricht einem Zuwachs von 124 Millionen Euro oder 1,5 Prozent seit Jahresbeginn (+ 192 Millionen Euro oder + 2,4 Prozent gegenüber 30. Juni 2019). 

Das Wachstum wird zu gleichen Teilen von Privatkunden und Unternehmen getragen. Ungeachtet der Corona-Krise haben insbesondere die Zusagen bei neuen Immobilienkrediten kräftig zugelegt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Neuausleihungen um 40 Millionen Euro oder 11 Prozent an. „Das verdeutlicht, dass es keinen Einbruch bei der Nachfrage nach Immobilienkrediten gibt“, sagte Thanheiser. 

Die verstärkte Nachfrage nach Finanzierungen geht einher mit einem sehr erfolgreichen Immobilien-Vermittlungsgeschäft im ersten Halbjahr. So stieg das vermittelte Objekt­volumen um über 26 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an.

Seit Beginn der Corona-Krise haben über 2.000 Kunden der LzO die Möglichkeit der Kreditstundung genutzt. Das sei nach Aussage von Thanheiser für die betroffenen Kunden eine wichtige Hilfe gewesen. „Wir haben in vielen Beratungsgesprächen mit unseren Kunden Lösungen für finanzielle Engpässe gesucht und gefunden“.

 Im Firmenkundengeschäft konnte die LzO mit Liquidität, erweiterten Kreditlinien und der Weiterleitung der staatlichen Förderprogramme den Unternehmen die notwendige finanzielle Luft zum Atmen verschaffen. „Während des Lockdowns, als Lieferketten unterbrochen sowie Angebot und Nachfrage massiv zurückgingen, haben wir zügig gehandelt“, ergänzte Olaf Hemker, Firmenkundenvorstand der LzO. „Dank unserer schnellen und unkomplizierten Hilfe sind viele Unternehmen inzwischen in der Lage, den Neustart der Wirtschaft einigermaßen reibungslos zu bewältigen“. Nach seiner Beobachtung seien allerdings immer noch das Gast- und Reisegewerbe, die Veranstaltungsbranche sowie viele so genannte „Solo-Selbstständige“ besonders betroffen.

 Trotz einer recht widerstandsfähigen Wirtschaft im Oldenburger Land wird es nach Einschätzung von Jürgen Rauber, Risikovorstand der LzO, durch denKonjunktureinbruch auch bei der LzO Kreditausfälle geben. Wie hoch diese sein werden, sei derzeit nicht sicher prognostizierbar. Die LzO werde diese jedoch insgesamt gut verkraften können. „Wir haben in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich Rücklagen aufgebaut, um für schwierige Zeiten gewappnet zu sein. Auf diese Mittel können wir bei Bedarf zurückgreifen“, betonte Rauber. 

Einlagen

Die Kundeneinlagen sind im ersten Halbjahr um 290 Millionen Euro oder 3,5 Prozent gestiegen (+ 661 Millionen Euro oder 8,5 Prozent gegenüber 30.06.2019). Die Mittelzuflüsse erfolgten aufgrund des Niedrigzinsumfeldes ausschließlich in den Sichteinlagen und Tagesgeldern, die inzwischen fast zwei Drittel des gesamten Einlagen­bestandes ausmachen. „Viele Kunden konnten wegen teilweise eingeschränkter Konsummöglichkeiten infolge der Krise weniger Geld ausgeben. Gleichzeitig können wir unseren Firmenkunden trotz der schwierigen Zeiten insgesamt eine gute Liquiditätssituation bescheinigen“, erläuterte Thanheiser. „Unser Eindruck ist, dass die Menschen gerade in diesen Zeiten ihr Geld noch ein wenig stärker zusammenhalten als ohnehin schon“.

Nach Ansicht von Tanja-Vera Asmussen, Privatkundenvorstand der LzO, würde sich in den hohen Zuwachsraten zudem das Vertrauen der Kunden in die Sicherheit der LzO widerspiegeln.

„Unsere Kunden wissen, dass wir im breiten Kundengeschäft weiterhin so lange wie möglich auf Verwahrentgelte verzichten werden“, betonte sie. Allerdings würde die Geldpolitik der EZB den Markt immer weiter ins Minus treiben. „Wir sind daher gezwungen, mit Kunden Gespräche zu führen, deren Einlagen die Summe von 250.000 Euro übersteigen, um eine „Flutung“ mit Geldern zu verhindern. Dies gilt insbesondere für neue Kunden“.

Asmussen betonte, dass über 98 Prozent der LzO-Kunden aber nicht mit Verwahrentgelten konfrontiert seien, da ihre Einlagen gar nicht in Größenordnungen liegen würden, die von einem solchen Entgelt betroffen wären.

Wertpapiere

Der Wertpapierumsatz (Käufe plus Verkäufe) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 177 Millionen Euro auf 458 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 63 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019.

„Die Achterbahnfahrt der Börsen am Beginn der Krise hatte zunächst für Verunsicherung gesorgt. Inzwischen haben unsere Kunden infolge nicht vorhandener Zinsen Wertpapiere als langfristige Anlagen wieder klar im Blick“, sagte Thanheiser.

Filialen und Digitalisierung

Die besondere Stärke der LzO im Kundengeschäft – die persönliche Nähe vor Ort und zugleich im digitalen Raum – habe nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden gerade in der Coronaphase ihren Wert gezeigt. Einerseits habe die LzO als eine der wenigen Banken in Deutschland selbst während des Lockdowns alle ihre Filialen offengehalten.

Andererseits habe die Corona-Krise für einen Schub bei der Digitalisierung gesorgt. So ist beispielsweise die Zahl der Privatkunden, die mittels PC, Tablet oder Smartphone auf ihr Konto zugreifen, deutlich gewachsen. Mittlerweile sind 181.000 Konten für das Online-Banking freigeschaltet. Das entspricht einem Anteil von 65 Prozent. Bei den Firmenkunden sind 9 von 10 Konten freigeschaltet.

Bereits seit August 2018 können LzO-Kunden mit einem NFC-fähigen Android-Smartphone kontaktlos bezahlen. Seit Dezember 2019 bietet die LzO ihren Kunden auch die Möglichkeit an, mit Apple Pay zu bezahlen. Aktuell wird dazu eine Kreditkarte hinterlegt. Die Sparkassen werden die Ersten in Deutschland sein, deren Kunden im Spätsommer ihre girocard – die in Deutschland am häufigsten beim Einkaufen im Alltag eingesetzte Karte – für Zahlungen mit Apple Pay einsetzen können. 

Diese Form der Bezahlung hat sich insbesondere in den vergangenen Monaten einer zunehmenden Beliebtheit erfreut. So stieg beispielsweise die Zahl der kontaktlosen Bezahlvorgänge der LzO-Kunden mit der girocard im ersten Halbjahr 2020 um über 140 Prozent auf 7,1 Millionen Transaktionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. 

„Auch wenn viele unserer Kunden inzwischen ihre eigene kleine Filiale mittels Smartphone in der Hosentasche haben, werden wir weiterhin in unser Filialnetz investieren und stark in der Fläche präsent bleiben“, verdeutlichte Thanheiser. 

So werde die persönliche Anwesenheit eines Filialmitarbeiters zukünftig durch ein innovatives Service- und Beratungsangebot per Video namens „Amelie“ unterstützt. In den vergangenen Monaten wurde dieses neue System, das denkbar einfach zu bedienen ist, an drei ausgewählten Standorten getestet. Bis zum Jahresende sollen weitere 14 Standorte damit ausgestattet werden. 

„Unsere Kunden schätzen es, das Beste aus beiden Welten, der stationären und der digitalen, zu bekommen – ein unverändert wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl der Hausbank“, ist sich Thanheiser sicher. 

Ergebnis und Ausblick

Eine Ergebnisschätzung sei laut Thanheiser angesichts der besonderen Umstände dieses Jahr schwierig. So sei gegenwärtig noch völlig unklar, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf das Bewertungsergebnis haben werde. Das unverändert extrem niedrige Zinsumfeld komme verschärfend hinzu. 

Dennoch sehe er sein Haus als gut gerüstet. Die LzO sei ausreichend kapitalisiert und hätte trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den zurückliegenden Jahren immer ihre Hausaufgaben gemacht.

 

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: 

Andreas Renken
Landessparkasse zu Oldenburg
Pressesprecher
Tel: 0441 230 - 3101
E-Mail: andreas.renken@lzo.com 

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine gendergerechte Sprache verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für jedes Geschlecht.

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