LzO bleibt auf Kurs

  • Sparkasse legt Halbjahreszahlen vor
  • Kraftvolles Kundengeschäft prägt die ersten sechs Monate
  • Kreditrisiken stabil und verhältnismäßig niedrig
  • Vorstand der Sparkasse bleibt zuversichtlich

Für die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) verliefen die ersten sechs Monate im Jahr 2021, das nach wie vor von der Coronapandemie geprägt ist, erfreulich. In Abwesenheit des Vorstandsvorsitzenden, Michael Thanheiser, verdeutlichte Tanja-Vera Asmussen, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands, dass sich das Kundengeschäft in allen Kundensegmenten positiv entwickelt hätte. „Wir wachsen in allen bedeutenden Geschäftsfeldern. Allerdings bläst uns der Gegenwind der Niedrigzinsen kräftig ins Gesicht. Doch mit unserem Geschäftsmodell, das die Wünsche der Kunden in den Mittelpunkt stellt, und der hervorragenden Arbeit unserer Mitarbeiter haben wir auch viel Rückenwind erhalten. Wir sind von unserem Kurs mehr denn je überzeugt und gehen die Zukunft mit großer Zuversicht an“.

Die Bilanzsumme der LzO überschritt zum 30. Juni 2021 erstmals die Marke von 12 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Wert zu Jahresbeginn (11,6 Milliarden Euro) ist das ein Plus von über 400 Millionen Euro oder 3,6 Prozent. Zu diesem Plus hat ein kraftvolles Kundengeschäft beigetragen.

Kredite

Das Kreditgeschäft der LzO wuchs im ersten Halbjahr 2021 um 168 Millionen Euro oder 2,0 Prozent an. Damit erreichte der Bestand an Kundenkrediten den Rekordstand von über 8,4 Milliarden Euro.

 Besonderen Anteil an diesem Zuwachs hatten die Kredite an Unternehmen und Selbstständige. Seit Jahresbeginn nahm der Bestand um rund 130 Millionen Euro oder 2,9 Prozent zu. „Wir stellen fest, dass der Rückgang der pandemiebedingten Beschränkungen zu einer spürbaren Belebung bei den Unternehmen führt“, sagte Olaf Hemker, Firmenkundenvorstand der LzO.

An neuen Darlehen und Krediten wurden den Unternehmen in den ersten sechs Monaten des Jahres über 550 Millionen Euro zugesagt. Hemker: „Das sind sehr beträchtliche Werte. An ihnen zeigt sich die Dynamik der Wirtschaft im Oldenburger Land, die sich auch in unserem Unternehmenskundengeschäft niederschlägt. Damit bleiben wir ein verlässlicher und leistungsstarker Finanzpartner für den Mittelstand in unserer Region“.

 Trotz aller Unterschiede in den einzelnen Branchen haben sich die Unternehmenskunden der LzO in den vergangenen Monaten als sehr widerstandsfähig erwiesen. „Natürlich waren die Hilfsprogramme des Bundes und der Länder sinnvoll und notwendig. Doch allein hätten diese Programme wenig bewirken können“, stellte Hemker fest. Bei den sich sehr schnell ändernden Programmen hätten die Kunden eine klare und verlässliche Orientierung gebraucht. „Mit unserer flächendeckenden Präsenz, unseren knapp 100 Firmenkundenberatern sowie der genauen Kenntnis über die Märkte und unsere Kunden haben wir das sehr gut bewältigt“, so der Firmenkundenvorstand.

 „Während die Impfquoten steigen und sich dadurch das Leben hoffentlich wieder normalisiert, besteht berechtigte Hoffnung, dass wir die Auswirkungen der Pandemie zunehmend in den Griff bekommen – davon wird auch die Wirtschaft profitieren“, ist sich Jürgen Rauber, Risikovorstand der LzO, sicher. Gleichwohl sei durch die Rezession im vergangenen Jahr und durch die Insolvenzantragspflicht, die für Unternehmen nun nicht mehr ausgesetzt ist, mit steigenden Insolvenzzahlen zu rechnen.  „Eine größere Insolvenzwelle erwarte ich aber nicht. Ich denke, dass wir in Deutschland und auch in unserer Region besser aus der Krise kommen, als viele erwarten. Momentan gehen wir von einem milden Verlauf möglicher Kreditausfälle aus. Dank der hohen Qualität unseres Kreditbuchs und eines hervorragenden Risikomanagements stehen wir sehr stabil da. Zudem haben wir in den vergangenen Jahren gut vorgesorgt und unsere Substanz gestärkt“, machte Rauber deutlich.

 Weiter dynamisch entwickelt sich der Markt für Immobilienfinanzierungen. Hier lagen die Zusagen zum 30. Juni 2021 bei knapp einer halben Milliarde Euro. Das entspricht einem Anstieg von über 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Die Dynamik hat auch unter den Lockdown-Bedingungen nicht nachgelassen. Wir freuen uns, dass wir so vielen Menschen mit Eigenheimfinanzierungen in die eigenen vier Wände bringen durften“, so Asmussen.

Viele Immobilienexperten hatten erwartet, dass die Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im Zuge der Corona-Pandemie und der dadurch ausgelösten Wirtschaftskrise zumindest einen Dämpfer erleiden würde. Auch wenn es solche Entwicklungen in einigen Segmenten des Gewerbeimmobilienmarkts gibt - zum Beispiel im Einzelhandel - ist dieses Szenario bei den Wohnimmobilien bisher nicht eingetreten.

„Trotz gestiegener Baustoffpreise ist die Nachfrage nach Grundstücken und Wohnimmobilien ungebrochen hoch. Das zeigt sich auch in den Umsätzen unseres Immobilien-Services. Mit einem vermittelten Objektvolumen von rund 85 Millionen Euro konnte das sehr gute Vorjahresergebnis noch einmal um 8 Prozent gesteigert werden“ (Vorjahr: 79 Millionen Euro).

BusinessLine

Immer mehr Kunden wollen sich per Telefon oder Video beraten lassen. Das gilt auch für Unternehmen. Dieses hat die LzO bereits frühzeitig erkannt und schon vor rund vier Jahren ihre BusinessLine gestartet. Bei diesem Modell können sich kleine Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu 250 000 Euro telefonisch, per E-Mail oder Text- bzw. Videochat beraten lassen. Auch Kreditanfragen werden direkt beantwortet und entschieden. Erreichbar ist die BusinessLine montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

Zusätzlich zu dem Angebot für die kleineren Unternehmen wird die BusinessLine ab dem 1. Oktober 2021 auch Serviceleistungen für Unternehmen übernehmen, die von Firmenkundenberatern der LzO persönlich in den 21 dezentralen FirmenkundenCentern betreut werden. „Diese persönliche Beratung bleibt selbstverständlich vollumfänglich bestehen. Gleichwohl gibt es zahlreiche Angelegenheiten rund ums Konto, die auch telefonisch oder per Chat geklärt werden können“, machte Hemker deutlich. Die LzO hat dieses neue zusätzliche Angebot in den vergangenen Wochen in der Stadt Oldenburg erprobt. „Die Kundenreaktionen sind sehr positiv. Die Kunden schätzen besonders die Erreichbarkeit sowie die unkomplizierte und schnelle Erledigung ihrer Anfragen und Anliegen“, so der Firmenkundenvorstand.

Digitalisierung

Die Pandemie hat der Digitalisierung einen zusätzlichen Schub verliehen. „Unsere Kunden haben gerade in den zurückliegenden rund 16 Monaten davon profitiert, dass wir uns in den vergangenen Jahren frühzeitig darum bemüht haben, unsere digitalen Angebote kontinuierlich weiter auszubauen“, sagte Asmussen.

So hätten gerade in der Coronazeit zunehmend mehr Menschen ihren Zahlungsverkehr und Serviceleistungen - neben dem Besuch einer Filiale - verstärkt digital vorgenommen. Dementsprechend stieg die Anzahl der Konten, die für das Online-Banking freigeschaltet sind, innerhalb der vergangenen zwölf Monate um knapp 30 000 Privatgirokonten und über 1 000 Geschäftsgirokonten an. Inzwischen sind nach Aussage von Asmussen 68,5 Prozent der Privatgirokonten und 88,6 Prozent der Geschäftsgirokonten onlinefähig (Vorjahr: 64,8 Prozent bzw. 86,8 Prozent).

Die Sparkassen-App nutzen jetzt knapp 120 000 Kunden der LzO. Vor zwölf Monaten waren es noch rund 97 000 Kunden. Das entspricht einer Steigerung von 23 Prozent. Asmussen: „Die Sparkassen-App ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. Sie ist bereits mehrfach für ihre Nutzerfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit ausgezeichnet worden“.

Einen ähnlichen Schub konnte die LzO beim Payment verzeichnen. So haben in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 die Kunden der LzO ihre girocard bei 7,9 Millionen Transaktionen kontaktlos eingesetzt. Damit wurde bereits zur Jahreshälfte die Anzahl von Kontaktloszahlungen des gesamten Jahres 2019 übertroffen (7,4 Millionen).

Weiter ausgebaut hat die LzO das Leis­tungsspektrum von Apple Pay. Ab sofort können Kunden der Sparkasse über Apple Pay mit ihrer digitalen girocard in Apps und im Internet einfach, sicher und vertraulich bezahlen. Es ist das erste Mal, dass deutsche Nutzer die girocard direkt im Online-Shopping einsetzen können. „Mit der E-Commerce-Fähigkeit der digitalen girocard in Apple Pay untermauert die LzO einmal mehr ihre Innovationsführerschaft bei Mobile Payment-Produkten, die sie mit dem Marktstart von Apple Pay Ende 2019 und der Integration der girocard im August 2020 eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat“, kommentierte Asmussen den nächsten Meilenstein im Apple Pay-Projekt der Sparkassen.

Neben dem digitalen Angebot modernisiert die LzO laufend ihr Filialnetz und weitet ihr Kundenangebot auch dort weiter aus. Immer mehr Filialen werden mit dem digitalen und leistungsfähigen Video-Service namens „Amelie“ ausgestattet. Bei dem Video-Service handelt es sich um ein zusätzliches Angebot an Kunden der LzO und an diejenigen, die es noch werden wollen. Das Leistungsspektrum von „Amelie“ ist mit dem in einer Filiale vergleichbar.

„Die Sparkassen haben in der Pandemiezeit bei der Digitalisierung ihre PS auf die Straße bringen können und kräftige Zuwächse erreicht“, stellte Asmussen klar. „Diesen Rückenwind wollen wir auch für die digitale Fitness unserer eigenen Mitarbeiter nutzen“. Ein wichtiger Meilenstein bei diesem Vorhaben ist die Ausgabe von iPads an alle Mitarbeiter.

Asmussen: „Eines unserer Ziele ist es, die digitale Kompetenz unserer Mitarbeiter weiter zu stärken und sie gleichzeitig an neue mobile Anwendungen im Institut heranzuführen“.

Innerhalb der Sparkasse ist das mobile Arbeiten bereits in einigen Bereichen zu finden. Die immer weiter voranschreitende Digitalisierung der Arbeitsprozesse macht das möglich. Mitarbeiter der LzO haben schon jetzt auch außerhalb der Büroräume die Chance, auf wichtige Dokumente zuzugreifen sowie den Kontakt zu Kunden und Kollegen zu halten. „Gerade die wachsende Anzahl an digitalen Technologien ermöglicht das Arbeiten an den unterschiedlichsten Orten und zu flexiblen Arbeitszeiten. Das ist eine weitere Maßnahme der LzO, ihren Mitarbeitern eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen“.

Einlagen

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 sind die Einlagen der Kunden bei der LzO trotz des niedrigen Zinsniveaus erneut gewachsen – dieses Mal um über 300 Millionen Euro (+ 3,6 Prozent). Zur Jahresmitte 2021 vertrauten die Kunden der LzO über 9 Milliarden Euro an.

Vor allem bei den Privatkunden konnten die Einlagen gesteigert werden. Sie lagen um gut 200 Millionen Euro oder 3,1 Prozent über den Wert zu Jahresbeginn. Auch die öffentlichen Haushalte brachten mehr Geld zur Sparkasse. Der Bestand nahm hier um 111 Millionen Euro oder 17,6 Prozent in den ersten sechs Monaten zu. Asmussen sagte: „Das ist einerseits das Ergebnis eines stärkeren Sparverhaltens und anderseits Ausdruck eines hohen Vertrauens unserer Kunden in die Sicherheit einer Sparkasse“.

In Zeiten von Null- und Negativzinsen seien diese Einlagenzuflüsse laut Asmussen allerdings für die LzO und für die Kunden eine Herausforderung. So sei es für die Kunden nicht sinnvoll, bei Nullzinsen ihr Kapital auf dem Girokonto zu parken und gegebenenfalls Verwahrentgelte zahlen zu müssen.

Auf der anderen Seite kann die LzO diese Einlagen nicht ertragreich im Markt einsetzen. „Wegen der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der kurzfristige Zins für nahezu sämtliche risikoarmen Finanzanlagen negativ. Das ist für uns betriebswirtschaftlich eine besondere Herausforderung, da für die Verwahrung von Geld immer auch eine Bankenabgabe und Sicherungskosten anfallen.“

Wertpapiere

Eine wichtige Alternative zum traditionellen Einlagensparen ist der Vermögensaufbau über die Börse.  „Hier ist es wichtig, kontinuierlich zu sparen und stets eine langfristige Anlageperspektive im Blick zu haben“, betonte Asmussen. „Für die Breite der Bevölkerung ist die Anlage i Wertpapieren eine der wenigen Möglichkeiten, einem „Nullzins“ und damit einem Kaufkraftverlust zu entgehen.“

Im ersten Halbjahr 2021 kauften die Kunden der LzO Wertpapiere im Wert von über 400 Millionen Euro. Das sind rund 100 Millionen Euro mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Wertpapierbestand stieg um 195 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 8 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021.

Zunehmend stärker in den Fokus der Anleger rücken nachhaltige Kapitalanlagen. Die LzO hat das Thema Nachhaltigkeit in ihren Beratungsprozess integriert. Seit Herbst vergangenen Jahres fragt sie ihre Kunden in der Anlageberatung nach deren Nachhaltigkeitspräferenzen. „Nachhaltige Anlageprodukte werden von unseren Kunden sehr gut angenommen“, so die stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit spielt für die LzO eine zunehmend wichtigere Rolle. Das Nachhaltigkeitsverständnis der Sparkasse wird maßgeblich durch ihr verantwortungsvolles Handeln in ihrem Geschäftsgebiet, den öffentlichen Auftrag und ihr Selbstverständnis geprägt.

„Wir alle haben eine Verantwortung dafür, dass unsere Umwelt für die nachfolgenden Generationen lebenswert bleibt. Für uns geht es dabei weniger um einen Trend als vielmehr um eine fundamentale Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft. Daher treten wir für Nachhaltigkeit in all ihren Ausprägungen ein und haben ein umfangreiches Projekt hierzu aufgelegt“, verdeutlichte Asmussen.

Um die Vielfalt der Nachhaltigkeitsthemen zu strukturieren, hat sich die LzO einem „Nachhaltigkeits-Check“ unterzogen. Diese systematische Bestandsaufnahme erstreckt sich auf die ökonomische, soziale und ökologische Dimension von Nachhaltigkeit und bezieht alle Unternehmensbereiche der Sparkasse mit ein. Daraus leitet die LzO Ziele und Maßnahmen ab, die sich auf das Kundengeschäft, den Personalbereich, den Geschäftsbetrieb, auf Finanzierungen und Eigenanlagen sowie auf das lokale Förderengagement erstrecken.  

„Wir nehmen dieses Thema sehr ernst. Daher wird Nachhaltigkeit auch Teil unserer Strategie. Als regionale Sparkasse wollen wir den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft und Wirtschaft gerne mitgestalten“, sagte Asmussen.

Ausblick

Für die LzO werde es nach Ansicht von Asmussen in den kommenden Monaten in erster Linie darum gehen, die Auswirkungen des Virus wirtschaftlich und gesellschaftlich so weit wie möglich abzufedern. „Uns war und ist es wichtig, gerade in diesen schwierigen Zeiten an der Seite unserer Kunden zu stehen. Das haben unsere Kunden honoriert. Darüber freuen wir uns sehr“, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende.

„Im operativen Geschäft spüren wir kundenseitig eine ungebrochene Akzeptanz für unser Geschäftsmodell. Dabei machen unsere Mitarbeiter einen prima Job. Wir wissen, dass wir ihnen gerade während der Pandemie viel Flexibilität und Einsatz abverlangt haben. Für ihr Engagement sind wir dankbar. Mit ihnen zusammen können wir die Aufgaben, die vor uns liegen, mit großer Zuversicht angehen“, betonte Asmussen.

 

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

Andreas Renken
Landessparkasse zu Oldenburg
Pressesprecher
Tel: 0441 230 -3101
E-Mail: andreas.renken@lzo.com

 

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine gendergerechte Sprache verzichtet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für jedes Geschlecht.

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