Von links nach rechts: Olaf Hemker, Tanja-Vera Asmussen (ab 01.03.2019 Mitglied des Vorstandes), Michael Thanheiser, Gerhard Fiand (Vorsitzender) und Jürgen Rauber.

LzO blickt sehr zufrieden zurück und mit Zuversicht nach vorn

Der Vorsitzende des Vorstandes der LzO, Gerhard Fiand, berichtete auf der Bilanzpressekonferenz von deutlichen Wachstumsraten der Sparkasse in vielen Geschäftsbereichen. Zum letzten Mal in seiner Amtszeit präsentierte er die Geschäftszahlen. Mit Ende des Monats Februar verabschiedet sich Fiand in den Ruhestand.

Die LzO hat im 233. Geschäftsjahr ihres Bestehens erneut ihre Marktführerschaft im Oldenburger Land gestärkt. Sie konnte ihr Kundengeschäft ausbauen und erzielte in vielen Geschäftsbereichen zum Teil deutliche Zuwächse. Insgesamt wird die LzO nach Steuern wie im Vorjahr ein Jahresergebnis von 20 Millionen Euro erzielen. Der persönliche Kontakt von Mensch zu Mensch bleibt auch in der zunehmend digitalen Welt zentraler Markenkern der LzO. Für das Jahr 2019 ist die LzO zuversichtlich und rechnet wieder mit einem Wachstum im Kundengeschäft sowie einem stabilen Ergebnis. 

Wachstum mit Kunden beflügelt Bilanzsumme

Das regional geprägte Geschäftsmodell der LzO spiegelt sich auch in der Geschäftsentwicklung 2018 wider. Starke Zuwächse im Kredit- und Einlagengeschäft mit den Kunden haben die Bilanzsumme um 427 Millionen Euro auf 9,71 Milliarden Euro (Vorjahr: 9,28 Milliarden Euro) ansteigen lassen. Damit gehört die LzO weiter zu den 20 größten Sparkassen der aktuell rund 380 deutschen Institute.  

Gute Erfolge im Kreditgeschäft mit Kunden

Ihrer Rolle als kompetente, verlässliche und berechenbare Partnerin ihrer Kunden im Kreditgeschäft wurde die LzO auch im vergangenen Jahr gerecht. Niedrige Zinsen und eine gute konjunkturelle Situation taten ihr Übriges und kurbelten somit das Kundenkreditgeschäft an. Das Volumen aller Ausleihungen wuchs um 242 Millionen Euro (Vorjahr: 321 Millionen Euro) beziehungsweise 3,2 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent) auf 7,76 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,51 Milliarden Euro) an. Dazu trugen private Immobilienfinanzierungen mit einem Zuwachs von knapp 130 Millionen Euro maßgeblich bei.  

Der Traum von den eigenen vier Wänden bleibt ungebrochen, von einer Abkühlung bei steigenden Immobilienpreisen ist kaum etwas zu spüren. Dabei bevorzugten die Kunden Finanzierungsangebote mit langen Zinsbindungen.  

Die LzO bleibt ein wichtiger Partner des regionalen Mittelstandes und agiert in vielen Fällen als Hausbank der Existenzgründer, der Handwerksbetriebe oder der großen Unternehmen. „Die mittelständisch geprägte Unternehmenslandschaft im Oldenburger Land trotzte auch 2018 den vielen Unsicherheiten im In- und Ausland“, bescheinigte Fiand den zahlreichen kleinen und großen Unternehmen.  

Das zeigt sich auch in den Kreditbeständen an Unternehmen und Selbstständige. Die Ausleihungen stiegen hier um 3,4 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent) oder 144 Millionen Euro (Vorjahr: 262 Millionen Euro) an. Fiand machte deutlich, welche Vertriebsanstrengungen dazu erforderlich sind. „Von den Neuausleihungen in Höhe von über eine Milliarde Euro bleibt am Ende ein Bestandswachstum von 144 Millionen Euro übrig.“ Das läge an der robusten Verfassung der gewerblichen Kunden und an deren Fähigkeit, schnell zu tilgen.  

Leasing bleibt Erfolgsstory

Immer mehr Unternehmen im Oldenburger Land entdecken eine besondere Finanzierungsform für sich – Leasing. Gegenüber dem Vorjahr konnte die LzO ihr gutes Leasinggeschäft noch einmal deutlich ausbauen. Mit einem Volumen von 81,3 Millionen Euro (Vorjahr: 46,3 Millionen Euro, ohne ein Sondergeschäft in Höhe von 49,0 Millionen Euro) lag die Steigerung bei 75 Prozent. Die Kunden setzten die vorteilhafte Finanzierungsform vorwiegend bei Maschinen und Fahrzeugen ein. 

Hohes Kundenvertrauen prägt Anlagegeschäft

Im Bereich der Kundeneinlagen legten mit rund 390 Millionen Euro vor allem die schnell verfügbaren Einlagen auf Girokonten und Tagesgelder zu. Dies sei nach wie vor der anhaltenden Niedrigzinsphase geschuldet, so Fiand. Insgesamt betrug der Bestand am Jahresende 7,60 Milliarden Euro, nach 7,21 Milliarden Euro im Vorjahr. Als einlagenstarkes Institut kann die LzO ihr Kreditgeschäft nach wie vor vollständig aus den Einlagen ihrer Kunden refinanzieren. Fiand unterstrich erneut, dass Verwahrentgelte für Privatkunden kein Thema bei der LzO seien. Die LzO selbst zahlte im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Euro an Negativzinsen u.a. an die Deutsche Bundesbank.

„Wir freuen uns über das hohe Vertrauen, das die Kunden uns schenken. Gleichzeitig aber raten wir ihnen, für ihren Vermögensaufbau und für die eigene Vorsorge verstärkt in Wertpapierprodukte zu investieren“, führte er aus. 

Kunden entdecken zunehmend das Wertpapiergeschäft

„Es war insgesamt ein herausforderndes Jahr bei den Wertpapieren“, resümierte Fiand. Nachdem das Börsenjahr 2018 zunächst mit Rekordständen startete, gaben die Aktienindizes im Jahresverlauf deutlich nach. „Gleichwohl geht in Zeiten von Nullzinsen kein Weg an den Wertpapiermärkten vorbei, wenn man überhaupt noch eine Rendite erzielen möchte“, betonte der Vorstandsvorsitzende. Ein vorsichtiger Einstieg in das Wertpapiergeschäft gehe am besten über Investmentfonds. Die LzO empfiehlt ihren Kunden, regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zu sparen. Das würde über die Jahre Schwankungen besser ausgleichen und schon mit 25,- Euro pro Monat funktionieren, führte Fiand aus. So hat sich der starke Anstieg des Wertpapier-Nettoabsatzes vor allem wegen eines kräftigen Absatzes von Investmentfonds auf knapp 167 Millionen Euro (Vorjahr: 136 Millionen Euro) summiert. Die Steigerung lag damit gegenüber dem Vorjahr bei 23 Prozent.

LzO ist führender Immobilienmakler in der Region

Auf immer mehr Menschen übt das attraktive Oldenburger Land eine Anziehungskraft aus. Das macht sich auch am Immobilienmarkt bemerkbar. So steht einem eher knappen Angebot zunehmend eine größere Nachfrage in allen Segmenten gegenüber. „Das Immobilienvermittlungsgeschäft ist eine der Kernkompetenzen der LzO. Wir sind hier Marktführer, weil wir mit dem heimischen Markt bestens vertraut sind und die Kunden uns kennen“, stellte Fiand fest. Die LzO konnte im vergangenen Jahr ihr Immobiliengeschäft weiter ausbauen und das vermittelte Objektvolumen um 18 Prozent auf knapp 128 Millionen Euro (Vorjahr: 108 Millionen Euro) steigern. 

Die IDB Oldenburg, eine 100%ige Tochter der LzO, unterstützt Kommunen dabei, Neubaugebiete professionell zu erschließen. Gleichzeitig hilft sie Bauwilligen, das passende Bauland zu günstigen Konditionen zu finden. Im Jahresverlauf konnten 40 Grundstücke veräußert werden. Seit wenigen Jahren ist die IDB auch im Hochbau aktiv. Im vergangenen Jahr wurden fünf Doppelhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohneinheiten übergeben. 

Bausparen liegt weiter im Trend

Mit einem Plus von knapp 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr hat die LzO im Jahr 2018 das beste Ergebnis ihrer Geschichte in der Vermittlung von Bausparverträgen erzielt. Insgesamt belief sich der Absatz im Bauspargeschäft auf knapp 273 Millionen Euro (Vorjahr: 238 Millionen Euro). Die Kunden schätzen ungebrochen die Möglichkeit, sich über einen Bausparvertrag schon heute die niedrigen Zinsen langfristig für die Zukunft zu sichern.

Frischer Wind beflügelt die betriebliche Altersversorgung

Im Versicherungsgeschäft konnte die LzO wie bereits in den Vorjahren sehr gute Entwicklungen verzeichnen. Besonders erfolgreich verlief das Geschäft mit Lebensversicherungen. Hier konnte die vermittelte Versicherungssumme um über 14 Millionen Euro oder 25 Prozent auf über 71 Millionen Euro gesteigert werden. Das Geschäft wurde besonders durch die betriebliche Altersversorgung (bAV) geprägt. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz hat der bAV seit Jahresbeginn 2018 frischen Wind verschafft. Viele Arbeitgeber gewährten dadurch ihren Mitarbeitern Zuschüsse.  

Solide Ertragslage

Vor dem Hintergrund schwieriger Rahmenbedingungen ist die LzO mit dem Geschäftsverlauf zufrieden. Der Zinsüberschuss stieg um 10,4 Millionen Euro auf über 171 Millionen Euro. Dazu trug das gute Kundengeschäft bei. Auch der Provisionsüberschuss legte zu. Mit über 60 Millionen Euro lag er 3,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Belastend wirkte sich die (indirekte) Beteiligung der LzO an der Norddeutschen Landesbank, Nord/LB, aus. Dank eines niedrigen Bewertungsergebnisses im Kreditgeschäft und eines professionellen Risikomanagements in der Sparkasse konnten die Belastungen im saldierten Bewertungsaufwand kompensiert werden. 

Insgesamt wird die LzO nach Steuern wie im Vorjahr ein Jahresergebnis von 20 Millionen Euro ausweisen. Dieses Ergebnis ermöglicht eine angemessene Stärkung der Vorsorgereserven und verbreitert beispielsweise die Basis für zukünftige Kreditvergaben an Kunden. 

Eine Selbstverständlichkeit – das gesellschaftliche Engagement der LzO

Der Öffentliche Auftrag ist für die LzO Verpflichtung und Ansporn zugleich. Als große Flächensparkasse profitieren besonders viele Menschen im Oldenburger Land von dem Engagement der Sparkasse. Die LzO ist ein Teil von hier. Deshalb setzt sie sich für den gemeinsamen Erfolg und für die gemeinsame Heimat ein. Und weil zur Lebensqualität nicht nur der wirtschaftliche Erfolg gehört, fördert die LzO Projekte, Initiativen, Einrichtungen und Vereine aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Im Jahr 2018 hat die LzO ihr gesellschaftliches Engagement fortgesetzt und knapp 4,4 Millionen Euro für die Region zur Verfügung gestellt. Mit dem Betrag konnten 845 Projekte (Vorjahr: 835) in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft, Sport sowie Soziales und Gemeinnütziges finanziell unterstützt werden. 

Mensch-zu-Mensch-Kontakt bleibt zentraler Markenkern der LzO

Auch im digitalen Zeitalter setzt die LzO auf ein dichtes und modernes Filialnetz. Entgegen dem allgemeinen Branchentrend hat sie im vergangenen Jahr in Friedrichsfehn im Landkreis Ammerland eine neue Filiale errichtet. Die neue Filiale zeichnet sich durch eine offene und freundliche Gestaltung aus. Farben, Materialien und Möbel sollen den Kunden eine Wohlfühlatmosphäre vermitteln. Dazu tragen auch ein kostenloses WLAN sowie Tablets bei, die in der Filiale ausliegen. Vor Ort kümmern sich zwei Mitarbeiterinnen um die Kundenwünsche. Unterstützt werden sie durch ein Team von Beratern, das per Video auf Wunsch zugeschaltet werden kann. Die Kunden der LzO können über diesen Weg an fünf Tagen die Woche von 8 bis 20 Uhr Konten eröffnen, Daueraufträge ändern oder Sorten bestellen. 

Ende 2017 hat die LzO BusinessLine ihre Tätigkeit aufgenommen. Das Team der BusinessLine hat es sich zur Aufgabe gemacht,  kleinere Unternehmen besonders einfach und bequem zu betreuen. All das auf vielfältigen medialen Wegen, per Telefon, per E-Mail oder per Text- bzw. Videochat. Das Team ist montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr erreichbar. Die längere Erreichbarkeit kommt den insgesamt über 9.000 Kunden, die von dem Team betreut werden, sehr entgegen, da sie zu den sonst üblichen Öffnungszeiten ihr Geschäft kaum verlassen können. 

Innovationskraft der Sparkassen

Auf Veränderungen der Kundenwünsche stellt sich die LzO mit neuen digitalen Bankanwendungen konsequent ein. Denn persönliche Nähe definieren immer mehr Kunden ganz neu: Sie erwarten ganz selbstverständlich moderne, digitale Wege der Kommunikation und des Bankings von ihrer Sparkasse. Diese Wege hat die LzO auch im Jahr 2018 zielstrebig ausgebaut und durch neue Angebote attraktiver gemacht. Im Sommer des vergangenen Jahres führte die LzO das mobile Bezahlen mit dem Smartphone ein. Seitdem können Kunden der LzO bequem mit ihrem Android-Smartphone kontaktlos an vielen Kassen im Handel bezahlen. Zudem wurde die Echtzeit-Überweisung eingeführt. Sie ermöglicht den Geldtransfer von Konto zu Konto innerhalb von 10 Sekunden. Eine weitere Neuerung: Neben der Banking-App wurde auch das klassische Online-Banking multibankenfähig. Das heißt, neben den Konten bei der LzO können die Kunden auch Konten anderer Banken und ihre Umsätze einsehen. „Digitale Angebote und Filialen konkurrieren nicht, sondern ergänzen sich gegenseitig. Wir werden auch im digitalen Zeitalter den persönlichen Service, vor allem aber Beratung vor Ort, in räumlicher Nähe bieten“, stellte Fiand klar.

Ausblick

„Die LzO ist stabil aufgestellt. Unsere Kunden können sicher sein, dass wir ihnen auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein werden“. Mit diesen Worten schloss Gerhard Fiand, Vorsitzender des Vorstandes der LzO, die Bilanzpressekonferenz der Sparkasse zum Geschäftsjahr 2018. Zum Ende des Monats Februar geht Fiand in den Ruhestand. Er übergibt das Steuerrad an seinen Nachfolger, Michael Thanheiser. Neu in den Vorstand rückt zum 1. März 2019 Tanja-Vera Asmussen auf. Sie wird u.a. für das Geschäft mit den Privatkunden zuständig sein. Der Vorstand der LzO besteht dann aus Michael Thanheiser (Vorsitzender), Jürgen Rauber, Olaf Hemker und Tanja-Vera Asmussen.

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