(Foto: LzO/Hibbeler).
Der Vorstand der LzO mit Jürgen Rauber, Olaf Hemker, Tanja-Vera Asmussen und Michael Thanheiser (Vorsitzender).
Die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) überzeugt auch in Krisenzeiten. „Das hat sich im vergangenen Jahr erneut bestätigt“, sagte Michael Thanheiser, Vorsitzender des Vorstands der LzO, anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen für das Jahr 2022. „Mit unserer großflächigen regionalen Präsenz und einer ausgeprägten Kundennähe begleiten wir unsere Kundinnen und Kunden durch diese schwierige Phase großer Unsicherheit und multipler Krisenherde. Die vielen Menschen und Unternehmen im Oldenburger Land vertrauen der LzO und sehen in ihr eine starke und verlässliche Partnerin an ihrer Seite. Das zeigt sich in unseren Geschäftszahlen deutlich“, stellte Thanheiser klar.
Die LzO ist mit ihrer über 230-jährigen Geschichte mehr als krisenerprobt. Zuletzt konnte sie während der Pandemie ihren Kundinnen und Kunden viele Sorgen nehmen, finanzielle Lösungen finden und beratend zur Seite stehen. „Auch wenn die Zeiten unruhig und herausfordernd bleiben, beobachten wir, dass die Menschen und Unternehmen in unserer Region die aktuelle Situation annehmen, umsichtig handeln und nach Lösungen Ausschau halten“, stellte der Vorstandsvorsitzende klar.
Thanheiser dankte in diesem Zusammenhang den über 1 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LzO. Sie hätten im letzten Jahr durch ihr Engagement erneut dafür gesorgt, dass die LzO für viele Menschen und Unternehmen im Oldenburger Land erste Anlaufstelle bei der Wahl ihres Finanzpartners war.
Thanheiser wies zudem darauf hin, dass sich die aufsichtsrechtlichen Eigenkapitalanforderungen für Banken und Sparkassen deutlich verschärfen. „Nur mit einem hinreichenden Eigenkapital können wir in diesen unsicheren Zeiten die notwendige Kreditversorgung von Mittelstand, Handwerk und Privatpersonen sicherstellen. Dazu sind auskömmliche Jahresüberschüsse unabdingbar“, sagte Thanheiser.
Die Bilanzsumme der LzO betrug zum Ende des vergangenen Jahres 12,32 Milliarden Euro (Vorjahr: 12,27 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Anstieg von 49 Millionen Euro oder 0,4 Prozent(Vorjahr: + 637 Millionen Euro bzw. 5,5 Prozent). Im Laufe des Jahres zahlte die LzO ein Interbankengeschäft in Höhe von 500 Millionen Euro zurück, was zu einer Reduzierung der Bilanzsumme führte. Dieser Rückgang konnte durch ein gutes Geschäft mit den Kundinnen und Kunden der LzO mehr als kompensiert werden.
In diesen aggregierten Zahlen würde sich laut Thanheiser das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in ihre LzO wiederspiegeln. Darüber hinaus nannte er dafür eine weitere charakteristische Zahl: So erhöhte sich der Nettobestand an Girokonten im vergangenen Jahr um weitere knapp 16 000, davon rund 4 000 für ukrainische Flüchtlinge. Ohne diesen Sondereffekt liegt der Nettozuwachs bei 12 000 Girokonten, umgerechnet 1 000 Konten pro Monat.
„Enge und dauerhafte Geschäftsbeziehungen mit persönlichen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern sind für die Menschen und Unternehmen in diesen unsicheren Zeiten elementar“, stellte der Vorstandsvorsitzende fest.
In einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld stiegen die Kreditbestände über alle Kundengruppen hinweg auf 9,06 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,61 Milliarden Euro) an. Gegenüber dem Vorjahr weitete die Sparkasse den Bestand somit um 454 Millionen Euro oder 5,3 Prozent aus (Vorjahr:+ 335 Millionen Euro oder 4,1 Prozent).
Dabei boomten die Immobilienfinanzierungen insbesondere im ersten Halbjahr 2022. Mit 499 Millionen Euro (Vergleichszeitraum im Vorjahr: 451 Millionen Euro) erreichte das Volumen an neuen Zusagen einen Höchstwert in den ersten sechs Monaten.
Im zweiten Halbjahr dagegen reduzierte sich das Volumen an neuen Zusagen infolge schnell und stark steigender Zinsen und Materialpreise spürbar. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 sankes um 127 Millionen Euro oder 28,9 Prozent auf 311 Millionen Euro.
Trotz Inflation, Zinsanstieg und einer „neuen Form“ der Globalisierung mit negativen Auswirkungen auf Handelsbeziehungen und Lieferketten stiegen die Zusagen an Unternehmen und Selbstständigeim vergangenen Jahr um 53 Millionen Euro auf 1,46 Milliarden Euro an (Vorjahr: 1,41 MilliardenEuro). Im Gegensatz zu den Immobilienfinanzierungen lag die Nachfrage nach neuen Darlehen und Krediten im zweiten Halbjahr mit 727 Millionen Euro sogar um 85 Millionen Euro über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Mit neuen Rekordzusagen von insgesamt 2,11 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,09 Milliarden Euro) verdeutlicht die LzO einmal mehr, dass sie eine verlässliche und leistungsstarke Finanzierungspartnerin für die Privatpersonen, Unternehmen und Selbstständigen ist.
Die bilanzwirksamen Einlagen stiegen zum 31.12.2022 auf 9,72 Milliarden Euro an (Vorjahr: 9,32 Milliarden Euro). Das entspricht einem Zuwachs von 398 Millionen Euro oder 4,3 Prozent (Vorjahr:+ 476 Millionen Euro oder 5,4 Prozent). Die LzO wertet das weiterhin als deutlichen Vertrauensbeweis der Menschen und Unternehmen in ihre Solidität.
„Wir können uns wieder auf ein Wirtschaften mit dem Zins einstellen. Das begrüßen wir sehr. Schließlich haben wir jahrelang dafür geworben“, machte Thanheiser deutlich.
Der Zins als Lohn für einen Konsumverzicht sowie als Preis für ein Risiko hat in einer Volkswirtschaft eine ganz grundlegende Rolle. Die Notenbanken haben diese Rolle in der Vergangenheit weitgehend ausgehebelt, indem sie sehr viel zusätzliche Liquidität zu extrem günstigen Konditionen produzierten. Das hat die Marktzinsen gedrückt – zum Teil sogar in den negativen Bereich. „Vor diesen negativen Zinsen konnten wir jahrelang weit über 90 Prozent unserer Kundinnen und Kunden erfolgreich schützen. Das war für unser einlagenbasiertes Geschäftsmodell zugegebenermaßen sehr herausfordernd. Jetzt zahlen wir wieder Zinsen und bieten interessante Angebote für unterschiedliche Laufzeiten an“, so der Vorstandsvorsitzende.
Thanheiser: „Allerdings liegen diese Zinssätze meist weit unter der Inflationsrate und bescheren Anlegerinnen und Anlegern unter Beachtung der Inflationsrate aktuell einen realen Vermögensverlust. Einen besseren Inflationsschutz bieten Investitionen in Sachwerte wie Wertpapiere oder Immobilien.“
Im Jahr 2022 durchliefen die Börsianer eine Achterbahn der Gefühle. Die Unsicherheiten über die künftige Entwicklung der Märkte sowie über die eigene wirtschaftliche Perspektive waren belastend. Für das laufende Jahr überwiegt jedoch wieder die Zuversicht, da die Gefahr einer tiefen Rezession zunehmend schwindet.
Ungeachtet des turbulenten Börsenjahres 2022 agierten die Kundinnen und Kunden der LzO sehr besonnen. So kauften sie Wertpapiere für 742 Millionen Euro (Vorjahr: 814 Millionen Euro) und verkauften Papiere im Wert von 359 Millionen Euro (Vorjahr: 436 Millionen Euro). Im Ergebnis sank der Wertpapierumsatz (Kauf plus Verkauf) um 149 Millionen Euro auf 1,10 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,25 Milliarden Euro). Dagegen stieg der Nettoabsatz (Kauf minus Verkauf) leicht um 5 Millionen Euro auf 383 Millionen Euro an (Vorjahr: 378 Millionen Euro). Das belegt, dass Wertpapiere auch in Zeiten einer Zinswende eine wichtige Säule bei der Vermögensanlage der Sparkassenkundinnen und -kunden bleiben. Die LzO unterstreicht damit ihre Rolle als Wertpapier-Spezialist in in der Region.
Der Traum von den eigenen vier Wänden ist im Oldenburger Land weiterhin ungebrochen. Das belegen die Zahlen des LzO – ImmobilienServices. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr 2022 erschwerten und die Nachfrage infolgedessen etwas ins Stocken geriet, stieg das Volumen vermittelter Immobilienprojekte gegenüber dem Vorjahr um 23 Millionen Euro oder 15 Prozent auf 175 Millionen Euro an. Das ist seit Bestehen des LzO – ImmobilienServices das höchste jemals vermittelte Kaufvolumen.
Die LzO sieht im Wohnimmobilienmarkt gegenwärtig moderat fallende Preise. Der Trend dürfte zumindest im ersten Halbjahr 2023 noch anhalten. Doch diese Zeit könnte schneller als gedacht enden, gerade in attraktiven Regionen wie dem Geschäftsgebiet der LzO. Laut Thanheiser werde der Bedarf an Wohnraum grundsätzlich weiter steigen.
Die von vielen lange herbeigesehnte Zinswende lässt den Zinsüberschuss erstmals seit Jahren wieder ansteigen. Die für eine Sparkasse wichtigste Einnahmequelle stieg im vergangenen Jahr bei der LzO um knapp 28 Millionen Euro auf 190 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (162 Millionen Euro). Gleichzeitig nahmen auch die Provisionserträge um 6,4 Millionen Euro auf 95 Millionen Euro zu (Vorjahr: 88 Millionen Euro). Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf gestiegene Einnahmen aus dem Zahlungsverkehr und der Immobilienvermittlung zurückzuführen.
Vor dem Hintergrund eines nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes und unsicheren Aussichten äußerte sich der Vorstandsvorsitzende zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft: „Wir nehmen derzeit in unserem Kreditbuch keine Auffälligkeiten wahr. Die Erfahrungen der letzten Jahre und unsere aktuellen Beobachtungen zeigen, dass der Mittelstand auch unter schwierigen Rahmenbedingungen in der Breite weiterhin erfolgreich agiert. Überdies sehen wir aktuell auch keine Insolvenzwelle unter den Privathaushalten, die insbesondere durch steigende Preise im Lebensalltag betroffen sind.“
Auch bei den eigenen Wertpapieranlagen fällt infolge des Zinsanstiegs der Bewertungsbedarf mit 4,7 Millionen Euro verhältnismäßig gering aus. „Unser Kerngeschäft ist die Kreditversorgung der Privatpersonen und der mittelständischen Unternehmen. Daher beträgt der Anteil unserer eigenen Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme nur rund 9 Prozent. Bei den Papieren handelt es sich vorwiegend um variabel verzinsliche Anleihen mit erstklassigen Bonitäten, die als Liquiditätsreservegehalten werden“, so Thanheiser.
Unterm Strich erreicht die LzO für das Jahr 2022 ein Jahresergebnis von 47 Millionen Euro (Vorjahr: 20 Millionen Euro). Mit dem Ergebnis wurden die Erwartungen deutlich übertroffen.
Thanheiser: „In Abstimmung mit unseren Gremien haben wir uns dazu entschieden, mit dem Betrag unser Eigenkapital zu stärken. Wir müssen unser Eigenkapital stärken, damit wir auch in Zukunftdie Kreditversorgung in unserer Region sicherstellen können. Insbesondere wenn es darum geht, die Transformation der Geschäftsmodelle unserer gewerblichen Kundinnen und Kunden mit Finanzlösungen zu begleiten. Die dafür notwendigen Investitionen nehmen Größenordnungen ein, bei denen es für uns wichtig ist, das erforderliche Eigenkapital zu bilden.
Mit der Eigenkapitalzuführung und der Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von zusammen 100 Millionen Euro wappnen wir uns für die Zukunft und rüsten uns zudem für diestetig steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung. Die bereits beschlossenen und angekündigten zusätzlichen Kapitalpuffer machen dies erneut erforderlich. So erfordern allein die seit dem 1. Februar geltenden Kapitalpuffer eine Aufstockung des Eigenkapitals der LzO um 68 Millionen Euro. Die LzO wird die verlässliche Partnerin in der Region für die Transformationsfinanzierungen bleiben.“
Im zweiten Halbjahr 2023 wird die LzO ihr Kartenangebot um die Sparkassen-Card mit dem neuen Co-Badge Visa Debitkarte erweitern. Neben gewohnten Eigenschaften wie der Direktverbuchung am Girokonto oder dem kontaktlosen Bezahlen bringt die Karte umfangreiche neue Einsatzmöglichkeiten mit sich.
Hintergrund für das neue Produktangebot ist die Ankündigung von Mastercard, sein Zahlverfahren Maestro ab dem zweiten Halbjahr 2023 in den meisten europäischen Ländern vom Markt zu nehmen. Ohne diese Maestro-Funktion ist die Girocard dann nur noch in Deutschland uneingeschränkt nutzbar. Diese Entwicklung hatte sich bereits angekündigt. Deshalb hatte die LzO frühzeitig entschieden, ihre Kartenstrategie weiterzuentwickeln und die Sparkassen-Card vollständig zu digitalisieren sowie das „Multitalent Sparkassen-Card“ leistungsstärker zu machen.
So wird die LzO sämtliche Girocards mit einer Maestro-Funktion - wenn sie auslaufen oder aus anderen Gründen ausgetauscht werden - mit einer zusätzlichen Funktion ausstatten. Die Karte wird um die Funktionalitäten einer Visa-Debitkarte erweitert. Dank dieser Neuheit und der im Fachjargon genannten „Co-Badge-Lösung“ können die Kundinnen und Kunden der LzO auch weiterhin mit der Girocard im Ausland bezahlen und Geld abheben. Zusätzlich ist die Karte internettauglich. Das bedeutet, mit dieser Karte kann überall dort, wo bisher schon mit einer Visa-Kreditkarte bezahlt werden konnte, eingekauft werden. Damit bietet die LzO ihren Kundinnen und Kunden eine leistungsfähigere und damit bessere Debitkarte zum Girokonto an.
Die Zeiten sind dynamisch. Breite und Tiefe der Herausforderungen nehmen zu. Die LzO ist bereit, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Für die Menschen und Unternehmen in der Region will sie Verantwortung übernehmen und Sicherheit geben. Das gilt für die privaten Haushalte, die infolge steigender Preise für Energie und Lebenshaltung eine verlässliche Partnerin an ihrer Seite benötigen. Und es gilt ebenso für die Unternehmerinnen und Unternehmer.
Die LzO rechnet weiter mit einem wachsenden Kreditgeschäft. Der Investitionsbedarf auf Privat und Firmenkundenseite in Bereichen wie der energetischen Sanierung, einer CO2-freien Energieerzeugung und der Digitalisierung wird enorm sein. Ihren Kundinnen und Kunden dabei mit passgenauen Finanzierungslösungen zu unterstützen, sieht die LzO als ihre Aufgabe an.
Im Jahr 2023 will die LzO auch ihre eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen im Geschäftsbetrieb weiter vorantreiben. „Aus Überzeugung wollen wir den Wandel zu einer nachhaltigen, klimaneutralen und sozialen Wirtschaft und Gesellschaft in unserer Region mitgestalten“, so der Vorstandsvorsitzende.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Andreas Renken
Landessparkasse zu Oldenburg
Pressesprecher
Tel: 0441 230 - 3101
E-Mail: andreas.renken@lzo.com
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