Das solide und krisenresistente Geschäftsmodell der Sparkasse kommt an. So hat die LzO in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 erneut deutlich mehr Kundinnen und Kunden von sich überzeugen können. „In einem anspruchsvollen Marktumfeld haben wir uns erfolgreich behauptet. Die Kundinnen und Kunden suchen in diesen unsicheren Zeiten Halt, Orientierung, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit. Das finden sie ganz offensichtlich bei uns“, sagte Michael Thanheiser, Vorsitzender des Vorstands der LzO, anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen der Sparkasse.
Kredite
Zur Jahresmitte hatte die LzO einen neuen Höchstwert von 9,1 Milliarden Euro an Kundenkrediten in ihren Büchern. Das entspricht einem Zuwachs von 67 Millionen Euro oder 0,7 Prozent seit Jahresbeginn (gegenüber 30.06.2022: + 299 Millionen Euro oder + 3,4 Prozent). Trotz einer abflachenden Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen ist der Kreditbestand im Privatkundengeschäft seit Jahresbeginn noch einmal leicht auf über 4,0 Milliarden Euro gestiegen (+ 0,3 Prozent).
„Bis in den Sommer des vergangenen Jahres hinein konnten wir – teilweise bedingt durch erhebliche Vorzieheffekte - ein sehr starkes Wachstum bei den Immobilienfinanzierungen verzeichnen. Bereits im zweiten Halbjahr 2022 aber wurden die Projekte für viele Bauwillige unkalkulierbar. Zwischenzeitliche Materialnot kam hinzu. Das ist eine Entwicklung, die auch bei anderen Kreditinstituten zu beobachten ist. Seit dem 2. Quartal 2023 erkennen wir allerdings wie der einen Aufwärtstrend“, so Thanheiser.
In diesen Zeiten bleibt das Bauspargeschäft attraktiv, weil es Zinssicherheit garantiert. Per 30. Juni 2023 vermittelte die LzO 2.268 neue Bausparverträge (Vorjahreszeitraum: 1.913 Verträge) mit einem Bausparvolumen von 146 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 151 Millionen Euro).
Der Bestand an Krediten im Firmenkundengeschäft stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 1,6 Prozent oder 80 Millionen Euro auf knapp 5,1 Milliarden Euro an (gegenüber 30.06.2022: + 179 Millionen Euro oder 3,7 Prozent). Thanheiser: „Diese positive Entwicklung ist eine Bestätigung unserer guten Marktposition. Wir sehen uns als wichtige Partnerin aller Unternehmen in unserer Region. Gerade in diesen Zeiten, die für die Betriebe sehr herausfordernd sind. So schwächen sich gegenwärtig viele wichtige Konjunkturdaten in Deutschland ab, es fehlt an wirtschaftlicher Dynamik. Die Unternehmen beklagen hohe Energiepreise, Bürokratie und Fachkräftemangel. Unter diesen Umständen dürften Wachstumsimpulse für Investitionen begrenzt bleiben. Dabei werden enorme Investitionssummen benötigt, um die Transformation der Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit zu bewerkstelligen. Wir stehen auf jeden Fall bereit, hier unsere Unterstützung einzubringen“, bekräftigte der Vorstandsvorsitzende.
Risikosituation
Die Risikosituation in Firmen - wie im Privatkundengeschäft bleibt nach Ansicht von Thanheiser weiterhin erfreulich unauffällig. „Und das, obwohl die oldenburgische Wirtschaft derzeit mit vielen Herausforderungen zu kämpfen hat. Die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise belasten die Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen. Die Inflation ist noch zu hoch. Nicht alle Unternehmen werden diese Kostensteigerungen auffangen können. Dennoch erwarten wir keine größere Insolvenzwelle. Dank der Robustheit der hiesigen Unternehmen, der hohen Qualität unseres Kreditbuchs und eines aktiven Risikomanagements stehen wir sehr stabil da.Zudem haben wir in den vergangenen Jahren gut vorgesorgt und unsere Substanz gestärkt“, machte Thanheiser deutlich.
Einlagen
Angesichts steigender Zinsen erhöhen sich erstmals seit Jahren wieder die Bestände langfristiger Sparformen, beispielsweise bei den Sparkassenbriefen. „Unsere Kundinnen und Kunden verhalten sich sehr klug. Es gibt wieder Zinsen, und gegen eine Liquiditätsreserve auf einem Tagesgeldkonto ist nichts einzuwenden. Doch angesichts der hohen Inflation wählen unsere Kundinnen und Kunden zunehmend längerfristige Anlageformen mit höheren Renditechancen. Dabei spielt auch das außerbilanzielle Wertpapiersparen eine große Rolle“, machte Thanheiser deutlich. So gingen die Einlagen bei der LzO im ersten Halbjahr 2023 zwar um 550 Millionen Euro oder 5,7 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zurück (gegenüber Vorjahreszeitraum: - 262 Millionen Euro oder – 2,8 Prozent). Im Gegenzug aber erhöhten sich die Depotbestände im außerbilanziellen Wertpapiergeschäft seit Jahresbeginn um 413 Millionen Euro.
„Auf der einen Seite sehen wir, dass unsere Kundinnen und Kunden ihre Sicht- und Spareinlagen in höher verzinsliche Sparformen umschichten und verstärkt Wertpapiere nachfragen. Andererseits erkennen wir aber auch, dass wegen der hohen Inflation die Sparfähigkeit zurückgeht. Immer mehr Menschen benötigen ihre Einkünfte komplett, um ihre laufenden Ausgaben zu decken“, erläuterte Thanheiser.
Wertpapiere
Die Entwicklung im Wertpapiergeschäft zeigt deutlich, dass die Wertpapierkultur merkliche Fortschritte gemacht hat. Mit 423 Millionen Euro war der Nettoabsatz – also Käufe minus Verkäufe –klar positiv (Vorjahreszeitraum: + 214 Millionen Euro). Dabei wurde bei zurückkehrenden Zinsen vor allem in festverzinsliche Wertpapiere investiert. Allein deren Absatz belief sich in den ersten sechs Monaten auf 366 Millionen Euro nach 59 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Wertpapierumsatz– also Käufe plus Verkäufe - stieg im ersten Halbjahr 2023 auf 822 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 161 Millionen Euro oder 24 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Thanheiser: „Wir gehen davon aus, dass wir weiterhin sehr hohe Inflationsraten sehen werden. Daher wird der Realzins, also die Nominalverzinsung abzüglich der Inflationsrate, noch einige Zeit deutlich negativ sein. Somit dürfte ein langfristiger Wertausgleich nur über einen strategisch klugen Anlagemix möglich sein. Dabei kommt dem Wertpapiersparen eine bedeutende Rolle zu.“
Immobilien
Die Nachfrage nach Grundstücken, Häusern und Wohnungen ist trotz gestiegener Finanzierungskosten und politischer Diskussionen um das Heizungsgesetz nach wie vor vorhanden. So gehen Kaufinteressierte inzwischen jedoch selektiver vor. Kaufobjekte werden sorgfältiger begutachtet und Investitionen intensiver geprüft. Vor dem Hintergrund dieser insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen konnte die LzO im ersten Halbjahr über 300 Immobilienobjekte mit einem Volumen von 100 Millionen Euro vermitteln. Gegenüber dem außergewöhnlich guten Vermittlungsvolumen in den ersten sechs Monaten des Vorjahres bedeutet das lediglich einen Rückgang von 16 Millionen Euro oder 13 Prozent.
Erstmalig und exklusiv gibt die LzO regionale Wohnmarktberichte für Städte und Gemeinden in den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch sowiefür die Städte Delmenhorst und Oldenburg heraus. Die Wohnmarktberichte geben für über 80 Teilregionen im Oldenburger Land einen aktuellen Überblick über Kauf- und Mietpreise für Häuser und Wohnungen, die jeweils nach Wohnlagen, Haustypen und Wohnflächen unterschieden werden. Damit können sich Immobilieninteressierte, Verkäuferinnen und Verkäufer sowie Vermietende schnell einen ersten Überblick über Preise am regionalen Markt für Bestandsimmobilien, die mindestendrei Jahre alt sind, verschaffen. Die Berichte beinhalten zudem einen 10-Jahres-Rückblick sowie eine Prognose für die kommenden zwei Jahre im Hinblick auf die lokale Preisentwicklung.
Girokonten
Für die LzO ist das Girokonto der wichtigste Kontaktpunkt zu ihren Kundinnen und Kunden. Und für die Kundinnen und Kunden der LzO ist ihr Girokonto wiederum ein wichtiges Instrument, das ihnen Unterstützung in allen wichtigen Belangen bietet.
Per 30. Juni 2023 führte die LzO knapp 385.000 Girokonten für Privatkunden. Das entspricht einem Nettozuwachs von 9.000 Konten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch bei den Geschäftsgirokonten gab es ein Plus. So führt die LzO aktuell über 34.000 Girokonten für Unternehmen, das sind 370 Konten mehr als noch vor einem Jahr. Die Zuwächse sind umso bemerkenswerter, da die LzO in diesem Frühjahr etwa 5.000 Konten einerseits wegen einer fehlenden rechtlichen Grundlage und andererseits, weil sie nicht mehr benötigt wurden, geschlossen hat.
„Der Zuspruch an neuen Girokonten zeigt, dass wir sowohl die Menschen als auch die Unternehmen mit unserem Angebot überzeugen können. Unser Anspruch bleibt es, unsere Kundinnen und Kunden auch zukünftig wie gewohnt mit leistungsfähigen Konten, vielen Geldautomaten, ausreichend Filialen und modernen digitalen Lösungen zu versorgen. Wir bieten ihnen dafür alle Zugangskanäle– online, per App, Chat, Videoberatung, telefonisch, in der Filiale oder in unseren FirmenkundenCentern. Unsere Kundinnen und Kunden entscheiden, wann und wo sie ihre Bankgeschäfte erledigen möchten. Digital und persönlich vor Ort – beides auf höchstem Niveau“, bekräftigte Thanheiser.
Arbeitgeberattraktivität
Weitere zentrale Herausforderungen der kommenden Jahre sind für die LzO der demografische Wandel und das Thema Arbeitgeberattraktivität. So haben sich am gesamten Arbeitsmarkt die Verhältnisse spürbar gedreht. Noch vor Jahren konnten sich Kreditinstitute aus einem großen Feld an Bewerberinnen und Bewerbern geeignete Personen sowie Auszubildende aussuchen. Heute gerät die Personalgewinnung zunehmend zum Engpassfaktor mit der Folge, dass sich jetzt die Institute de facto selbst bewerben müssen.
Der demografische Wandel wird in der nächsten Zeit mit Wucht zu spüren sein. Die geburtenstarken Jahrgänge werden in Rente gehen. Es wird schwierig werden, die entstehenden Lücken durch nachfolgende Jahrgänge komplett auszufüllen.
Das hat die LzO schon frühzeitig erkannt. Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu anderen Unternehmen zu bleiben, ist die LzO dauerhaft dabei, die eigene Arbeitgebermarke attraktiv zu gestalten. So bietet sie einen breiten Baukasten an sparkassenindividuellen Maßnahmen an, die von einerwertschätzenden Unternehmenskultur über gezielte Weiterbildungsprogramme, der bestmöglichen Vereinbarkeit von Beruf und Familie bis hin zu flexiblen Arbeitszeitmodellen und mobilen Arbeitsformen reichen.
Vor diesem Hintergrund ist es der LzO gelungen, die stattliche Anzahl von 59 neuen Auszubildenden zum 1. August 2023 zu begrüßen. Das sind über 50 Prozent mehr als noch im Vorjahr (Anzahl: 38). Thanheiser: „Für unseren künftigen wirtschaftlichen Erfolg ist es entscheidend, als Arbeitgeberin attraktiv zu bleiben und junge Talente schon jetzt zu gewinnen“. In ihrer Ausbildungszeit, die je nach Schulabschluss zweieinhalb bzw. drei Jahre dauert, erwartet die angehenden Bankkaufleute eine abwechslungsreiche Ausbildung.
Ergebnis und Ausblick
Trotz aller aktuellen Unsicherheiten wie Krieg, Inflation und Energiekrise stellten die vergangenen Monate für die Kreditwirtschaft insgesamt einen Schritt in Richtung Normalität dar. Die Zinswende ist da und schlägt sich bereits jetzt in den Ergebnissen nieder.
Hinsichtlich der eigenen Geschäftsentwicklung erwartet die LzO zum Jahresende ein weiter verbessertes Ergebnis. Die Zinswende verschafft der Sparkasse den entsprechenden Rückenwind. Gegenwärtig wird nicht mit wesentlichen Bewertungseffekten in den Eigenanlagen oder im Kreditgeschäft gerechnet. „Das höhere Zinsniveau dürfte das Ergebnis aus unseren zinstragenden Geschäftsfeldern dauerhaft stützen, so dass wir den Menschen, Unternehmen und Kommunen im Oldenburger Land die dringend benötigten Kredite für anstehende Investitionen vor allem in die Infrastruktur, in die Digitalisierung und in die Zukunftsfähigkeit unserer Region zur Verfügung stellen können. Gleichzeitig aber gibt es seitens der Finanzaufsicht eine klare Tendenz zu immer mehr Kapitalunterlegung der Finanzierungsgeschäfte. „Das darf auf keinen Fall die Kreditvergabe derLzO einschränken. Wenn wir unseren öffentlichen Auftrag erfüllen und unser Kundengeschäft ausweiten wollen, brauchen wir weiterhin eine solide Kapitalausstattung, die wir nur selbst erwirtschaften können“, machte Thanheiser erneut deutlich.
Die LzO wird ihren strategischen Kurs weiter fortsetzen und gezielt in die Verbesserung ihrer Produkte, Prozesse und Vertriebswege investieren. Mit 109 Filialen und 21 FirmenkundenCentern, die das Herzstück der LzO bleiben, sowie 184 Geldautomaten verfügt sie weiterhin über das mit Abstand dichteste Servicenetz in der Region.
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